Ich leide seit fast 15 Jahren am Restlesslegs Syndrom. Wurde zuest mit Cabaseril , dann mit Restx, Sfrol 0,18mg bis hin zu Sifrol retard 1,05mg behandelt. Die Medikamente haben nach einer Zeit ihre Wirkung, verloren sodaß ich umgestellt werden musste.
Vertragen habe ich alle ohne Problem, nur bei Sifrol 0,18 mg habe ich gemerkt, daß ich immer mehr brauche. Die Hausärztin hat mir dann das Retard Produkt 1,05 mg verschrieben. Das war im Nov. 2011. FAST ZEITGLEICH habe ich zu spielen begonnen. Ich habe natürlich keinen Zusammenhang mit Sifrol retard erkannt. Das hat 2 Jahre gedauert. 2 Jahre, in denen ich fast die Existenz meines Partners ruiniert habe. (Delogierung konnte 2 Mal abgewendet werden)
Ich habe aus eigenem Antrieb 2013 eine 6 wöchige Therapie in Ybbs gemacht. Damals bin ich durch Zufall auf einen Artikel bezgl. Spielsucht und Dopaminagonisten gestossen. Die Ärzte in Ybbs haben sich "tot gestelllt" bei dem Thema. Ich habe später Ärzte gefunden, die davon schon gehört haben, einer ist der Leiter der Klinik Kalksburg, Dr. Musalek. Da ich damals noch gedacht habe , es wäre ein Leichtes, einen Arzt zu finden, der meinen Verdacht bestätigt, habe ich mir den Weg in seine Privatpraxis gespart. Es hat noch einige Zeit gedauert, bis mir ein Neurológe sagte, daß "man das ja eh schon lange weiß"!
Von Ihm habe ich quasi im Vorbeigehen die schriftliche Diagnose "Pathologische Spielsucht wegen Dopaminagonisten" bekommen!
Er hat mich wieder auf Restex umgestellt weil " das Gehirn manchmal vergißt", daß ein Medikament schon einmal wirkungslos geworden ist.Leider war das bei mir nicht der Fall, ich habe zwar AUGENBLICKLICH mit dem Spielen aufgehört, dafür aber ebenso rasch eine Augmentation entwickelt. Das bedeutet, daß das Medikament statt zu lindern verschlechtert hat. Die Beschwerden haben sich auch auf den Tag ausgedehnt und haben auf den Oberkörper übergegriffen. Ich mußte alle 3 Stunden eine Tabl. nehmen, obwochl nur 2 verordnet waren. Daraufhin bekam ich Restex RETARD und habe sofort wieder gespielt.
Was mich am meisten wütend macht ist, daß ich bei keinem einzigen Medikament vor der Möglichkeit der Entwicklung einer Sucht gewarnt wurde. Es steht in fast allen Beipacktexten, vor allem bei Sifrol, daß es zu abnormen Verhalten wie Spiel/Sex/Kaufsucht kommen kann. Beim 1. Medi. steht das noch deutlicher : "Der Arzt muß den Patienten auf die und die Nebenwirkung hinweisen und eine engmaschige Kontrolle anordnen". Der sagte damals aber nur, wenn es nicht hilft, kommen SIe wieder, wenn es hilft, dann bekommen SIe das nächste Rezept gleich bei der Anmeldung..."
Ich versuche nicht daran zu denken, was anders gewesen wäre, wenn ich vor 15 Jahren Bescheid gewußt hätte.
Ich werde derzeit mit Opinoiden behandelt-versuchsweise mit Tramadol. Es hilft besser als Restex, aber trotzdem ist noch ein großer Leidensdruck da.
Übrigen hat vor einigen Jahren in Kanada ein Mann 200.000 US Dollar zugesprochen bekommen, weil er unter Sifrol spielsüchtig geworden ist, dies damals aber noch nicht im Beipacktext gestanden ist!
Danach hat die Herstellerfirma dies gleich nachgeholt.
Aber was nützt das, wenn man von keinem Neurologen auf die Problematik hingewiesen wird?
Im Gegenteil, meine Errfahrung ist, daß hier einiges totgeschwiegen wird ...!
LG.Mariechen