Wenn Sie Diabetes haben, dann haben Sie zu viel Glukose im Blut. Bei Diabetes spricht man van wiederholt vorkommenden erhöhten Blutzuckerwerten (Hyperglykämie).
Insuline
Um Diabetes verstehen zu können, ist es wichtig, dass man mehr weiß über den normalen Prozess wie Nahrung abgebaut wird und im Körper als Energie genutzt wird. Es finden verschiedene Vorgänge im Körper statt wenn Nahrung verdaut wird:
Wenn man isst setzt der Körper alle Kohlenhydrate, Zucker und Stärke um in Glukose. Glukose ist eine Energiequelle für die Körperzellen.
Ein Organ, die Bauchspeicheldrüse, produziert Insuline. Die Aufgabe von Insuline ist, Glukose von der Blutbahn in die Muskeln, Fett- und Leberzellen zu transportieren, wo sie als Energiequelle genutzt werden kann.
Insuline ist also ein Hormon das in der Bauspeicheldrüse produziert wird und Insulin sorgt auch dafür das die Menge der Glukose im Blut konstant bleibt. Bei Diabetikern wird zu wenig oder gar kein Insuline produziert. Deshalb bleibt zu viel Glukose im Blut und wird nicht vom Körper aufgenommen.
Diabetes kann verursacht worden durch:
Zu wenig Insulin: Die Bauspeicheldrüse produziert zu wenig Insuline und/oder
Insulinresistenz: Die Muskeln und Fett- und Leberzellen reagieren nicht normal auf Insulin.
Bei gesunden Menschen beträgt der Nüchternblutzucker weniger als 100 mg/dl (5,6 mmol/l) Blut. Wenn Blutzuckerwerte festgestellt werden (oder mit Fingerstich, wobei das Messgerät selbst die Daten umrechnet), dann gelten folgende Werte:
Der Typ 1 Diabetes wird meistens bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert und wurde früher Jugenddiabetes genannt. Beim Typ 1 Diabetes ist der Körper plötzlich nicht mehr im Stande Insulin zu produzieren. Nur 5 bis 10 % der Diabetiker habe diese Form der Krankheit. Bei dieser Form von Diabetes ist es notwendig Insulin zu verabreichen. Mit Hilfe einer Insulintherapie und anderen Behandlungsmetoden, können auch junge Kinder mit Diabetes Typ1 lernen ihre Kondition zu kontrollieren und ein langes glückliches und gesundes Leben haben.
Der Typ 2 Diabetes kommt viel öfter vor als der Typ 1. Er entwickelt sich meist im Erwachsenenalter, aber heutzutage sind auch immer mehr Jugendliche von diesem Diabetes Typ betroffen. Die Bauchspeicheldrüse produziert nicht mehr genug Insulin für einen normalen Blutzuckerspiegel. Oftmals weil der Körper immer insulinunsensibler geworden ist. Viele Leute mit Diabetes Typ 2 wissen noch nicht einmal das sie Diabetes haben, obwohl es eine sehr ernste Erkrankung ist. Typ 2 Diabetes kommt immer häufiger vor, als Folge von zunehmendem Übergewicht und fehlender Körperbewegung. Schwangerschaftsdiabetes ist ein hoher Blutzuckerspiegel der sich plötzlich während der Schwangerschaft bei einer Frau endwickelt, die noch nie mit Diabetes zu tun hatte. Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes haben ein größeres Risiko im Alter an Diabetes Typ 2 oder Herz- und Kreislauferkrankungen zu erkranken.
Risikofaktoren für den Typ 2 Diabetes sind:
Älter als 45 Jahre;
Eltern oder Geschwister mit Diabetes;
chwangerschaftsdiabetes oder das Gebären eines Kindes über 9 Pfund;
Herzkrankheiten;
Hoher Cholesterinspiegel im Blut;
Übergewicht;
Zu wenig Körperbewegung;
Polyzystisches Ovarialsyndrom (bei Frauen);
Schon bestehende verringerte Glukose Toleranz;
Manche ethnische Gruppen (Beispielsweise Afroamerikaner, Inder, Asiaten).
Diabetes wird oft nicht erkannt, weil viele der Symptome unschuldig wirken. Neuste Studien haben ergeben, dass eine frühe Diagnose von Diabetes und die Behandlung davon, die Gefahr auf Endwicklung von Komplikationen rund um Diabetes verringern.
Ihr Hausarzt kann die Diagnose Diabetes ziemlich schnell stellen, durch Blutstropfen aus der Fingerkuppe zu entnehmen. Mit einem Blutzuckermessgerät stellt er anschließend fest wie hoch der Blutzuckerspiegel ist. Ist er höher als 11 mmol/l (Millimol pro Liter), dann wird der Test wiederholt. Beim 2. Test darf man 8 Stunden vor dem Test nichts essen oder trinken. Ist der Blutzuckerwert bei der 2. Messung höher als 6.0 mmol/l, dann spricht man von Diabetes.
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Symptome
Typ 1 diabetes:
oft wasserlassen;
starker Durst;
oft Hunger;
unerklärlicher Gewichtsverlust;
Müdigkeit und Reizbarkeit.
Typ 2 diabetes:
eines der Symptome des Typ 1;
ständige Infektionen;
verschwommen sehen;
Wunden oder blaue Flecken die schlecht heilen;
Kribbeln oder Gefühllosigkeit in den Händen und/oder Füssen;
Unter normalen Umständen kann der Blutzuckerspiegel schwanken. Durch untenstehende Lebensrichtlinien zu beachten kann man den Blutzuckerspiegel beeinflussen:
regelmäßiger Sport;
ausgeglichene Ernährung;
nicht rauchen;
Alkohol oder Zucker enthaltende Getränke in maßen;
ausreichend Wasser trinken.
Man sollte den Blutzuckerspiegel regelmäßig von seinem behandelnden Hausarzt kontrollieren lassen. Außerdem kann man zu Hause ein Blutzucker Messgerät benutzen. Damit kann man seinen Blutzuckerspiegel selbst kontrollieren.
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Behandlung mit Medikamenten
Beim Typ 1 Diabetes ist natürlich ausreichende Bewegung und eine ausgeglichene Ernährung wichtig. Außerdem wird der behandelnde Arzt, beim Typ 1, Insulin vorschreiben. Dieses Insulin kann mit Hilfe eines Insulinpens (ein kleines Injektionssystem), einer Insulinpumpe oder Inhalator verabreicht werden. Um den Blutzucker gut regeln zu können, gibt es verschiedene Arten von Insulin. Es gibt ein Insulin das schnell im Blut aufgenommen wird und auch schnell wirkt. Dieses Insulin spritzt man vor dem Essen, damit der Blutzuckergipfel nach der Mahlzeit stabilisiert wird. Es gibt auch ein Insulin das langsam aufgenommen wird. Das wird bis zu zweimal täglich gespritzt, damit ständig eine kleine Menge Blutzucker an den Körper abgegeben werden kann.
Welches Insulin am besten geeignet ist, ist von Person zu Person unterschiedlich. Das hängt auch ab vom Gewicht, der Ernährung und der Art und Menge der Bewegung.
Beim Typ 2 Diabetes ist Gewichtsabnahme, eine Diät und Körperbewegung sehr wichtig. Gewichtsreduzierung und Körperbewegung erhöhen die Sensibilität für Insulin, wodurch der Blutzucker besser kontrolliert werden kann. Wenn diese Methoden nicht dazu führen den Blutzuckerspiegel zu senken, dann können Pillen und Tabletten eingesetzt werden. Wenn die oralen Diabetes Medikamente nicht genug helfen den Blutzuckerspiegel zu senken, wird eine Behandlung mit Insulin nötig.
kurzwirksame Insuline umfassen die Produkte mit normalem Insulin oder mit Insulin lispro, Insulin aspart oder Insulin glulisin;
mittellangwirksame Insuline beinhalten Isophan-Insulin und können kombiniert werden mit normalem Insulin, mit Insulin lispro oder mit Insulin aspart;
langwirksame Insuline können Insulin human-Zink, Insulin detemir oder Insulin glargin beinhalten.
Mischinsuline beinhalten eine Mischung von kurz und mittellang (oder kurz und lang) wirksamen Insulinen.
Es gibt 4 Gruppen oraler Medikamente für den Typ 2 Diabetiker.
Die erste Gruppe umfasst Medikamente, welche die Abgabe von Insulin aus der Bauspeicheldrüse fördern. Diese Medikamente stimulieren bestimmte Rezeptoren (Fangärmchen) auf der Außenseite der Betazellen der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren, und fördern so die Abgabe von Insulin.
Von der zweiten Gruppe oraler Medikamente ist Metformin das Bekannteste. Metformin hemmt die übermäßige Abgabe von Glukose aus der Leber. Dadurch sinkt der Blutzucker und die Insulinempfindlichkeit nimmt zu. Weil Metformin die Glukoseabgabe der Leber reduziert, besteht eine geringere Gefahr einer Unterzuckerung. Die Insulinabgabe wird durch Metformin nicht stimuliert. Es hat einen günstigen Einfluss auf die Regulierung des Diabetes und verringert die Gefahr von Komplikationen.
Die dritte Gruppe oraler Medikamente bremst die Aufnahme von Glukose im Darm. Acarbose gehört zu dieser Gruppe. Dieses Medikament hemmt Enzyme, welche die Kohlenhydrate im Darm abbauen. Dadurch werden die Kohlenhydrate, die wir essen, langsamer abgebaut und die Glukose wird auch langsamer ins Blut aufgenommen. In der Praxis wird dieses Medikament nicht so häufig eingesetzt.
Die vierte Gruppe ist eine neue Klasse von Medikamenten, die sogenannten Thiazolidindione. Sie werden auch Insulin-Sensitizer genannt, weil sie die Insulinresistenz, also die Unempfindlichkeit des Gewebes für Insulin, verringern. Thiazolidindione sorgen dafür, dass über einen komplizierten Wirkungsmechanismus, Fette schneller zu den Fettzellen transportiert werden. Gleichzeitig wird die Insulinempfindlichkeit verbessert.
Der Blutzuckerspiegel schwankt unter idealen Umständen zwischen 4 und 8 mmol/l. Die Behandlung von Diabetes richtet sich darauf diese Werte zu erzielen. Viele Dinge können den Blutzucker beeinflussen: Essen, Trinken, Sport, Stress und Emotionen oder ein Grippe.
Dadurch kann es vorkommen, dass man während der Behandlung von Diabetes plötzlich Beschwerden bekommt von zu niedrigem oder zu hohem Blutzuckerspiegel. Zu niedrig heißt Hypoglykämie (Unterzuckerung), zu hoch heißt Hyperglykämie (Überzuckerung). Eine einzelne Unterzuckerung oder Überzuckerung ist nicht so schlimm. Wenn es allerdings öfter vorkommt, muss die Behandlung angepasst werden.
Merkmale Unterzuckerung sind (Unter 50 mg/dl spricht man von einer Hypoglykämie - einer Unterzuckerung):
Kopfschmerzen;
Schweißausbrüche;
Zittern;
Schwindelgefühl;
schlechte Konzentration;
Müdigkeit;
Stimmungswechsel;
Hunger.
Mit Traubenzucker, Limonade mit viel Zucker und danach einem Butterbrot bringt man den Blutzuckerspiegel wieder hoch. Wenn jemand bewusstlos ist, dann kann Glukose oder Glukagon gespritzt werden. Glukagon macht das Gegenteil von Insulin, es sorgt dafür das sich der Blutzuckerspiegel erhöht.
Merkmale Überzuckerung sind (Über 250 mg/dl spricht man von einer Hyperglykämie - einer Überzuckerung):
viel wasserlassen;
viel Durst haben und behalten;
Müdigkeit;
möglicherweise plötzlich extrem schlechte Laune;
schlechtes Allgemeinbefinden.
Der Körper will die erhöhte Menge an Zucker im Blut loswerden. Man muss deshalb viel trinken, aber nur Getränke ohne Zucker, das hilft.
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